Sorpasso

Vittorio und Martina - beide unweit von Carema in Canavese geboren und aufgewachsen - waren stets fasziniert vom heroischen Weinbau an den steilen Hängen von Carema. Doch sahen sie die alten Pergolas nach und nach zerfallen, denn immer weniger Winzer pflegten die Reben und alten Holzstrukturen. Der Rebbau in dieser historischen Appellation zwischen dem Piemont und dem Eingang des Aostatal ist extrem anspruchsvoll und intensiv. Es ist felsig und steil und die Anbauflächen sind winzig klein, buchstäblich aus den Bergen herausgemeisselt, auf einer Höhe zwischen 300 und 700 Metern. Eine mechanische Bearbeitung der Rebflächen sowieso unmöglich. Doch eben dieser urtümliche Weinbau und das Terroir faszinierten Martina und Vittorio und so pachteten sie im Jahr 2012 ihren ersten Rebberg in Carema. Im Einklang mit der Natur werden die Weinberge mit vollstem Respekt von Hand bestellt. Ihr Fokus gilt dem ehrlichen Ausdruck des Terroirs mit vorwiegend Granit- und Glimmerschiefer-Böden. Dabei fokussieren sie sich auf heimische Traubensorten wie dem Nebbiolo aber auch unbekannteren Sorten wie Ner d’Ala und Neretto kommen zum Zug. Glücklicherweise haben sich ihnen mittlerweile eine Handvoll junge Winzer angeschlossen, die sich gemeinsam für ein Aufleben dieser geschichtsträchtigen Region und deren Weine einsetzen. So gründeten sie gemeinsam die Giovani Vignaioli Canavesani GVC - die Vereinigung der jungen Winzer und Winzerinnen in Canavese - in der sie Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig stets unterstützen um das volle Potential dieser faszinierenden Gegend zu entfalten.